Das Gelee schmeckt für mich nach Frühling
Hallo ihr Lieben
Im Frühling werden wir von der Natur mit unzähligen Blüten und deren Düften beschenkt. Manch einer weiß gar nicht, welche leckeren Sachen man aus Blüten herstellen kann. Meine Lieblingsblüten sind definitiv die des Holunderstrauchs. Von Mitte Mai bis Mitte Juli (je nach Wetter auch schon etwas früher oder erst etwas später) sind die weißen Blüten ein echter Hingucker und zusätzlich verbreiten sie diesen süßlichen Duft, der den Sommer ankündigt. Wie ihr aus diesen kleinen Blüten ein leckeres Gelee kochen könnt, zeige ich euch in diesem Beitrag.
Einige Hinweise zum Sammeln der Blüten:
Holunder gibt es in unseren Wäldern und auch am Straßenrand sehr häufig. Es ist wirklich keine Kunst, die Sträucher zu finden. Meidet aber bitte die Sträucher, welche an Straßen stehen, denn die Abgase legen sich auf die Blüten und eigenen sich dann nicht mehr zum Ernten.
Ein ziemlich großer Holunderstrauch, … … der anfängt zu blühen.
Um die gesammelten Blüten unbeschadet zu transportieren, nimmt man am besten einen Korb oder einen Karton. So liegen die Blüten schön luftig und werden nicht kaputtgedrückt. Zum Abtrennen bitte eine Schere verwenden. Die Blüten wachsen wie ein Schirm, haben unten einige dünne Stiele, die wie eine Verstrebung nach oben auseinander ragen. An ihren Enden breiten sich dicht aneinander gedrängt unzählige kleine weiße Blüten aus und. Die Dichte der Blüten und die Anordnung der Zweige lassen den Schirm entstehen. Dieses Schirmchen nennt man Dolde.
Eine vollständig geöffnete Dolde von oben. Seitlich sieht man die Schirmform sehr deutlich.
Das Aroma der Blüten ist entscheidend für den Geschmack des Gelees. Dieses ist am kräftigen, wenn mittags die Sonne auf die Wälder scheint und alle Blütenknospen aufgesprungen sind (wenn an einer Dolde noch kleine Kügelchen zu sehen sind, sind noch nicht alle Blüten offen und die Dolde eignet sich nicht für das Gelee).
Nach Regen sollte man mindestens 2 Tage sonniges Wetter abwarten bevor man loszieht um zu ernten. Beim Auswählen der Blüten man vor dem Abschneiden prüfen, ob keine bzw nur vereinzelt, Insekten auf und unter der Dolde sitzen. Wenn sich am den Stielen jede Menge Viecher tummeln lasst ihr sie besser dran, dann freuen sich die Bienen und ihr ärgert euch nachher nicht, dass ihr sie aussortieren müsst. Eine Spinne oder ein Käferchen kann man vorsichtig abschütteln. Das schütteln sollte aber die letzte Option sein, denn dadurch wird ebenfalls der aromatische Blütenstaub beseitigt. Zum Entfernen der Insekten lege ich meine gesammelten Dolden auf ein weißes Tuch. Dort lasse ist sie ungefähr eine Stunde liegen und geben den Tierchen die Möglichkeit von den Blüten zu krabbeln. Es ist ungefähr so wie wenn ihr mit einem weißen t Shirt durch den Wald geht, sie Insekten werden von dem weiß angezogen. Vor der Verarbeitung prüfe ich dann alles nochmal genau und entferne die letzten Insekten.
Ein weißes Tuch lockt die Insekten aus ihren Verstecken
Zutaten für ca. 6 Gläser:
- 12 bis 15 Blütendolden
- 1 Bio-Zitrone
- 1 Liter Wasser
- 750 g Gelierzucker 2:1
- 5 bis 6 leere sauberer Gläser mit Schraubverschluss
Zubereitung:
Die dicken Stiele der Dolden werden abgeschnitten. Nur die kleinsten Stiele und die Blüten werden in eine große, verschließbare Schüssel oder Dose gelegt. Auch ein Topf mit Deckel kann verwendet werden.
Die Zitrone gründlich unter heißem Wasser waschen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Diese nebeneinander auf die Holunderblüten legen und vorsichtig das Wasser darüber gießen.
Das Gefäß verschließen und in den Kühlschrank oder den kühlen Keller stellen. Dort bleibt der Ansatz mindestens 24 Stunden stehen damit das Wasser die Aromen aus den Blüten aufnehmen kann. Ich lasse es meistens zwei bis drei Tage im Kühlschrank stehen.
Blüten in eine Schüssel legen, … … mit Zitronenscheiben belegen … … und das Wasser darüber gießen. Die Zitronen drücken die Blüten ins Wasser. 1 bis 3 Tage muss der Holunderblütenansatz ziehen.
In einen ausreichend großen Topf wird ein Sieb gehangen. Dieses mit einem sauberen Geschirrtuch auslegen und den Holunderblüten Ansatz hinein schöpfen. Wenn die Flüssigkeit durch das Geschirrtuch gelaufen ist, werden Blüten und Zitronen im Geschirrtuch eingdreht und kräftig ausgedrückt. Hierbei die Zitronen gut zerdrücken damit der Saft rauskommt. Wenn keine Flüssigkeit mehr heraus kommt, wird der Gelierzucker zugegeben und eingerührt. Die Gläser vorbereiten (mit sehr heißem Wasser ausspülen oder bei 120 Grad für 15 im Ofen sterilisieren) und den Topfinhalt zum Kochen bringen. Dabei gelegentlich umrührenWenn der Saft anfängt sprudelnd zu kochen, einen Timer auf drei Minuten stellen. Bei mittlerer Hitze darf das Gelee nun kochen bis der Timer abgelaufen ist. Auf einen kleinen Teller 2 Esslöffel der Flüssigkeit und prüfen ob sie anfängt zu gelieren. Das Gelee in die Gläser füllen, zügig verschließen und für ca. 5 Minuten auf den Kopf stellen bevor ihr es zurück dreht und gänzlich erkalten lasst.
Flüssigkeit abseien. Blüten und Zitronen ausdrücken. Zum Kochen bringen, … … Zucker zufügen und 3 Minuten kochen. In Gläser füllen und auf den Kopf stellen. Nach 5 Minuten umdrehen
und erkalten lassen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und gutes Gelingen.
Bis zum nächsten Mal eure Ingrid
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